Schon 2 Wochen in Südafrika!

Jetzt habe ich schon seit über zwei Wochen südafrikanischen Boden unter meinen Füßen!

Ich habe das Gefühl, dass ich mich hier schon sehr schnell an den Alltag gewöhnt habe! Aber die Kleinen sind soooo süß, deshalb wird’s bestimmt nicht langweilig! :)

Diese Woche bin ich zusammen mit Elisabeth bei der Afternoon-Shift eingeteilt, d. h. Nachmittagsschicht. Wir arbeiten von 12:00 Uhr bis 19:00 Uhr. Um 12:00 Uhr geht’s los mit Babies füttern und anschließend den Toddlern beim Essen helfen. Um 14:00 Uhr werden dann alle Babies gebadet und mit der Flasche ins Bett gelegt. Danach werden die Toddler auf’s Töpfchen gesetzt, frisch gewickelt und ebenfalls mit der Flasche ins Bett gelegt.

Dann ist Ruhe!  Wir haben dann Mittagspause bis um 15:45 Uhr.

Da werden dann die Toddler erst wieder auf’s Töpfchen gesetzt und anschließend in einer großen Duschwanne gebadet. Das ist eine recht „nasse“ Angelegenheit, aber sehr lustig! In der Zwischenzeit wird dann wieder gespielt, bis es nach 17:00 Uhr dann Abendessen, erst für die Babies und dann für die Toddler, gibt. Um 18:00 Uhr werden die Babies wieder gewickelt und mit der Flasche ins Bett gebracht. Um 19:00 Uhr ist dann Schlafenszeit für die Toddler, nachdem sie wieder auf dem Potty (=Töpfchen) waren, ihre Zähne geputzt bekamen und wieder gewickelt wurden.

So läuft also jede zweite Woche bei mir ab!

Solange bei eSimphiwe alles vorrätig ist läuft hier auch alles normal. Ist aber leider nicht immer so, da einfach das Geld fehlt. Es kann dann sein, dass v. a. Nahrung, Windeln oder andere Sachen, die ein Kind eigentlich täglich benötigt ausgehen. Wenn dann wieder Spenden eingehen, können solche Sachen gekauft werden. Letzte Woche zum Beispiel wurde wieder ein Großeinkauf mit Brei und Windel gemacht. Man glaubt es kaum, wie viel in einem kleinen Auto untergebracht werden kann! :)

Auch im Land selber läuft nicht alles ganz glatt. Momentan streiken hier so gut wie alle staatlich Angestellten, also auch die Ärzte der öffentlichen Kliniken. Ich musste es letzte Woche selbst mit ansehen. Bin mit Niklas losgefahren, um eine Auntie und ein krankes Baby ins Krankenhaus zu bringen. (Aunties sind die festangestellten Kräfte hier bei eSimphiwe). Waren erst in Richmond in der Klinik. Das Kind wurde natürlich aufgrund des Streiks nicht behandelt, bekam aber einen Schein, mit dem wir ins nächstgrößere Krankenhaus fahren mussten. So sind wir also weiter nach Pietermaritzburg, bzw. Edendale gefahren. Im Krankenhaus bot sich uns ein schreckliches Bild! Da aufgrund des Streiks eigentlich geschlossen war, bzw. keine Behandlungen durchgeführt wurden, saßen um die hunderte Menschen reihenweise auf den Fluren und in den Wartebereichen und warteten auf eine Behandlung. Um zur Babystation zu gelangen, mussten wir durch zahlreiche vollbesezten Gänge. Wir wurden von allen Seiten angestarrt, da Niklas und ich die einzigen Weißen waren. Es war schon ein komisches Gefühl. Auch in der Babystation war der Wartebereich voll. Während meines ganzen Aufenthalts in dem Krankenhaus habe ich nur eine Ärztin gesehen. Diese war in der Babystation. Als wir da an kamen und sie das Baby gesehen hat, ist sie fast aus allen Wolken gefallen. Die Kleine war völlig entwässert, da sie Durchfall hatte und keine Flüssigkeit mehr aufgenommen hat. Sie wurde gleich vorgezogen und bekam zumindest schon mal eine Infusion. Mehr konnte ja aufgrund des Streiks nicht gemacht werden. Für mich war es kein gutes Gefühl dort als Weiße mit einem dunkelhäutigen Baby anzukommen und sofort an der Reihe zu sein, obwohl es noch dutzende Wartende gab. Wir haben dann zusammen mit der Auntie gewartet, bis sich der Zustand der Kleinen verbessert, da sie zu schwach war um sie in eine weitere Klinik zu transportieren, in der sie behandelt werden kann. Nach ca. zwei Stunden Warten wurde uns dann gesagt, dass die Kleine mit dem Krankenwagen in ein anderes Krankenhaus verlegt wird. Niklas und ich konnten uns dann also wieder auf den Weg nach Hause machen.

Momentan arbeiten die Ärzte wieder für wohl 21 Tage.

Man lernt sehr schnell mit den Umständen in Afrika umzugehen und sich damit abzufinden!

Am Donnerstag, 02.September, Donnerstagabend war unsere Willkommensparty, die Daphne für uns organisiert hat. Wir wurden den Trustees von eSimphiwe vorgestellt und konnten weitere neue Leute kennen lernen, die ebenfalls eingeladen wurden, wie z. B. ein Priester. Trustees sind Leute, die die Finanzen überwachen. Zum Essen gab es Pizza in Massen. Lecker!! Alle waren uns gegenüber sehr nett. Außerdem konnten wir einen Trustee kennenlernen, der uns diese Woche sehr beim Kauf unseres Autos geholfen hat!

Wir haben jetzt nämlich so gut wie sicher ein eigenes Auto! :) Wenn alles gut läuft, bekommen wir das Auto morgen, dann können wir außer dem eSimphiwegelände auch mal etwas anderes sehen! Juhu!

Bis bald!

Eure Jessi

Nein, keine Fielmann-Werbung! :)

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