Und es gibt doch Elefanten in Südafrika

Endlich war es soweit! Die große Reise stand vor der Tür! Zum ersten Mal hatten wir vier Freiwillige alle zusammen frei! :)

Nachdem wir unser Leihauto abgeholt haben, ging’s gleich Richtung Swaziland. Erster Halt an der Grenze. „Ihr seid nicht verheiratet, oder?“ war die Begrüßung, als Elli und ich an den Schalter traten. Für uns in Deutschland eigentlich unvorstellbar. Hier ist das einfach alles anders! :)  Wir überquerten die Grenze und fuhren zu unserem ersten Backpackers. Es waren wunderschöne Bilder, die wir sehen konnten. Brennende Zuckerrohrfelder, die den Himmel bei der Dämmerung erhellen, überall spielende Kinder auf den Straßen und die Hütten, bzw. Häuschen dort unterscheiden sich von denen im Zululand.

Im „Swaziland Backpackers“ konnten wir uns von einem langen Tag im Auto erst mal erholen, ehe es gleich am nächsten Morgen zur Botschaft von Mozambique ging.

Nach einigen Stunden Warten erhielten wir unser Visum für Mozambique. Ein weiterer Tag im Auto, incl. Grenzüberquerung nach Mozambique. Man wird schon am Auto abgefangen, jeder möchte einem Helfen die ganzen Formulare „schneller“ ausfüllen zu lassen. Man muss wirklich aufpassen, denn an jedem Schalter sollte man etwas bezahlen (was nicht nötig und erforderlich ist!).

Spätabends erreichten wir unser Ziel – Maputo! Jaaaaa, endlich angekommen! Leider entsprach die Unterkunft nicht ganz unseren Vorstellungen, deshalb entschieden wir uns für einen weiteren Tag Autofahren und peilten Tofo an.

Und ganz ehrlich, es hat sich wirklich gelohnt! Allein die Fahrt dorthin war wunderschön! An den Straßenrändern die kleinen Verkaufsstände der Einheimischen mit ihrem Obst und Gemüse, Holzschalen, Tücher in sämtlichen Farben. Und überall Palmen, Palmen, Palmen … Wie im Traum!

Wir verbrachten vier Nächte in „Fatima’s Nest“ und konnten bei wunderschönem Sommerwetter relaxte Tage am Strand verbringen. Tagsüber war es richtig warm, abends und nachts war es allerdings soooo kalt. Selbst der Schlafsack hat nicht genug Wärme abgegeben. Auch beim Duschen konnte man sich nicht aufwärmen, denn das Wasser war richtig kalt, aber so ist es nun mal und auch daran kann man sich nach einigen Tagen schon gewöhnen! :)

Wir feierten Elli’s Geburtstag, genossen jeden Abend traditionelles Essen und besuchten kleine traditionelle Märkte, die mit wunderschönen bunten Stoffen, frischem Fisch (haha) und vielen typischen Mosambique-Produkten prahlten.

Wir genossen wunderschöne Sonnenaufgänge :)

Die Zeit verging dort viel zu schnell. Wir machten uns weiter auf den Weg zum Marloth-Park, der direkt am Krüger Nationalpark liegt. Wir hatten eine unglaublich schöne Unterkunft, dank einer Bekanntschaft, die wir in Maputo machten. Als wir dort ankamen, hat es uns erst mal die Sprache verschlagen, denn eine solch schöne Unterkunft sind wir definitiv seit laaaaaaaanger Zeit nicht mehr gewohnt!

Saubere Badezimmer mit Dusche und Badewanne, einen wunderschönen Balkon mit Aussichtsturm über den Park, Zebras und weitere Tiere die bis vor die Haustüre spazieren …

Wunderschön :)

Mit einem netten Führer machten wir eine Safari im Marloth-Park. Dieser Park und der Krüger Nationalpark sind nur durch einen Zaun getrennt, was für uns sehr positiv war. Denn wir konnten einen Teil des Krügers sehen und dort auch viele Tiere, die ich bisher in Südafrika noch vermisst habe! Wir konnten unzählige Elefanten bestaunen, die sich mit Löwinnen anlegten, ein Büffel inmitten des hohen Grases, kleine und große Giraffen, die durch die Wälder wandern und am Fluss Halt zum Trinken machten. Zahlreiche Zebras, die einfach sehr hübsch sind und viele kleine Tierarten.

Wir hatten sehr großes Glück, wie wir auch von erfahrenen Afrika-Besuchern hören konnten. Alle bestaunten die Auseinandersetzungen zwischen den Elefanten, man konnte das Brüllen deren und der Löwen lautstark hören! Nicht vorher konnten die Fotografen und weitere Kenner ein solches Spektakel miterleben! :)

Leider war ich dann etwas eingeschränkt, da mal wieder für einige Tage Fieber und die typischen Südafrika-Krankheits-Symptome auftraten.

Nach einem Arztbesuch ging’s dann trotzdem weiter. Zurück nach Südafrika, nach Dundee. Wir verbrachten zwei Nächte in einem mir bereits bekannten Backpackers, dem BBI. Die Besitzer sind sehr nette und hilfsbereite Menschen und es hat mich sehr gefreut sie noch einmal zu sehen! Wir verbrachten schöne Abende in der kleinen Lounge dort mit warmen Roibos Tea und vielen Lese-Stunden zum Entspannen. Tagsüber machten wir mit Evan eine Tour durch die Battlefields. Die Battlefields sind das Gebiet, in dem im 19. und im 20. Jahrhundert unfassbar viele Schlachten und Gefechte zwischen Buren und Briten und zwischen Buren, Zulu und Engländern stattfanden – es ist die höchste Konzentration an Schlachtfeldern in ganz Afrika. In der Region der Battlefields fanden innerhalb von knapp 70 Jahren sieben größere Kriege, Kriegsabschnitte, Rebellionen und Konflikte zwischen verschiedenen Gruppen, Nationen, Armeen und Völkern statt.

Leider konnten wir nur zwei Felder anfahren. Die bekannteste Schlacht zwischen Weißen und Schwarzen in Südafrika und die für das burische Geschichtsverständis wichtigste war die Schlacht am Blood River am 16. Dezember 1838. Diesen Platz besuchten wir.

An der Schlachtstätte wurden 64 bronzene und originalgroße Planwagen zu einem Denkmal kreisförmig zusammengestellt. Außerdem besuchten wir das Museum, indem man noch viele weitere Informationen bekommen konnte.

Weiter ging es zum Talana Battlefield in Dundee. Das Talana Museum ist KwaZulu-Natals einziges Museum, das direkt auf einem ehemaligen Kriegsfeld liegt und wo der Friedhof der Gefallenen ein Teil des Museums ist. Wir besuchten einige Gebäude, die heute als Museum gelten und wir alles über das erste Hauptgefecht im Englisch-Burischen Krieg von 1899 erfahren konnten. Wir hätten noch weitere Stunden dort verbringen können. Informationen zur wirtschaftlichen Entwicklung, zur Landwirtschaft- und Industriegeschichte, zur Arbeit in den Kohlenminen, in Vitrinen Stammestrachten und Ethno-Glasperlenkunst, die hochkünstlerische Glas-Kollektion und natürlich viel Interessantes zur burischen, englischen und südafrikanischen Geschichte. Außerdem hatten wir Zutritt zum ehemaligen Wohnhaus der Smith-Farm, in dem noch alles eingerichtet ist, wie damals.

Mit vollen Köpfen kehrten wir zum Backpackers zurück, ehe wir am nächsten Morgen den Rückweg nach Richmond ins Babyhaus antraten.

Mancher denkt vielleicht, “oh, das sind aber viele Urlaube …”, aber es tut so gut hin und wieder Abstand zu gewinnen. Einfach einmal eine Woche oder auch nur ein Wochenende Abstand zu den sonst täglichen Aufgaben, Abstand zu den finanziellen Problemen des Babyhauses. Südafrika ist ein wunderschönes Land und für mich ist es sehr wichtig auch die Menschen und ihre beeindruckenden Kulturen kennenzulernen!

Es war ein wunderschöner und erholsamer Urlaub mit Abtauchen in eine andere Welt! :)

Dieser Beitrag wurde unter Fun-Time veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>