Besuch an der South Coast …

Nach zwei Monaten anstrengender Arbeit, mit vielen Höhen und Tiefen, war es für mich höchste Zeit, einmal für mehrere Tage Abstand zum bereits gewohnten, momentan anstrengenden Alltag zu bekommen. Hierfür nutzte ich das vergangene Off-Wochenende.

Los ging’s am Freitag! Niklas und ich fuhren an die South Coast. Wir besuchten erst mal die „Croc World“ in Scottburgh, um endlich auch einmal die Tierwelt Südafrika’s kennenzulernen. Vorerst leider nur Tiere, die von Zäunen umgeben waren, oder vielleicht „glücklicherweise“ von Zäunen umgeben?! Croc World ist eine Reptilienfarm mit tausenden Krokodilen und Alligatoren, darunter etliche Monsterexemplare, zahlreiche Vogelarten, sowie Paviane, verschiedene Katzenarten, etc in einem wunderschön angelegten botanischen Garten. Sehr sehenswert war die Krokodil-Fütterung, die wir uns ansehen konnten! Einem solchen Tier möchte ich niemals zu nahe kommen!

Da wir super Badewetter hatten, machten wir uns anschließend auf den Weg zum Strand. So einfach war es aber nicht, da die vielbefahrene Straße zum nächstgelegenen Badestrand  – ohne vorherige Warnung – gesperrt war. Es findet wohl eine Straßensanierung seit 2008 statt. Auf der Suche nach einem anderen Weg dorthin landeten wir noch weitere zwei Male in einer Sackgasse, kamen aber doch irgendwann in Hibberdene an.

Hier beginnt der schönste Teil der Südküste. Wir konnten zum ersten mal im Indischen Ozean baden, sowie stundenlang auf Felsen sitzen und einfach nur das Meer beobachten, bevor es weiter nach Umzumbe ging.

In Umzumbe angekommen, erkundeten wir unseren Backpackers „Mantis and Moon“. Ich hätte mir nie vorstellen können, in einer solch abenteuerlichen Umgebung zu nächtigen! Die Unterkunft liegt direkt in einem Dschungel. Wir waren also umgeben von Bananen- und Kokosbäumen, Palmen soweit das Auge reicht, einem „exotic rock pool“ und von zahlreichen Baumhäusern. Das verrückteste war unser Schlafplatz – wir schliefen in einem Tipi! Wir konnten nette Leute kennenlernen, aus den verschiedensten Teilen der Welt, die beispielsweise momentan eine Weltreise machen, bzw. Langzeiturlaube in Südafrika oder auch 10-wöchige Surfkurse absolvieren.

Nach einer sehr angenehmen Nacht wurde ich am Samstag Morgen vom Rauschen des Meeres aufgeweckt und bin erst mal einigen Affen begegnet, die Tarzan über unserem Tipi spielten. Es war sehr interessant zuzusehen! :) Neben den Affen waren auch jede Menge Riesenwürmer, die ca. 15-20 cm lang sind, zu finden.

Nach dem Frühstück fuhren wir weiter zum Oribi Gorge Nature Reserve. Es zählt zu den schönsten Natursehenswürdigkeiten der Südküste und ist eine vom Fluss uMzimkulwana tief eingeschnittene, eindrucksvolle Schlucht, gesäumt von senkrechten Felsklippen und dichtbewaldeten Abhängen. Wir fuhren erst zum Leopard Rock, bevor wir direkt im Reserve unsere erste Wanderung starteten. Leider wählten wir wohl den falschen Weg, da die Ausschilderungen hier nicht besonders gut sind, so fiel unsere Wanderung etwas kürzer aus. Trotzdem konnten eine wunderschöne Landschaft, sowie zahlreiche Riesenwürmer und Vogelarten begutachten.

Die zweite Nacht verbrachten wir in Umtentweni, ein Stück weiter südlich direkt an der Küste. Ja, auch unser Backpackers „The Spots“ lag direkt am Strand mit einer super Aussicht auf den Indischen Ozean. Atemberaubend waren auch die Stunden, die wir am Strand verbracht haben. Denn wir konnten vom Beach aus Wale sehen! Wir konnten sehen, wie sie sprangen, das Wasser in die Luft pfiffen, sowie das Winken ihrer Flossen! Sie waren zwischen 500 Metern und geschätzten 1,5 km von uns entfernt! Es war einzigartig! Abends konnten wir uns mit Deutschen unterhalten, die nach Südafrika ausgewandert sind, bzw. zwischen Deutschland und Südafrika pendeln. Es kamen sehr interessante Gespräche auf. Außerdem saßen wir in der Dunkelheit mit dem Blick zum Meer und konnten faszinierende Wetterleuchten beobachten!

Den nächsten Tag begannen wir um 05:00 Uhr morgens, um uns den erwünschten Sonnenaufgang anzuschauen. Nach 45 min Warten – immer noch keine Sonne, aber schon sehr hell – haben wir aufgegeben. Es war leider zu bewölkt und das frühe Aufstehen war umsonst. Nach einem guten Frühstück, noch mal Wale beobachten, einen Zulu-Gottesdienst mit wunderschönen Gesängen direkt am Strand mitbekommen sind wir dann weiter ins Landesinnere zum Vernon Crookes Nature Reserve bei Umzinto gefahren. Das Reservat liegt inmitten zahlreicher Zuckerrohr- und Eukalyptusplantagen. Anfangs fuhren wir ein Stück mit dem Auto durch das Reservat, bevor uns Offenes Grasland, Hügel, tiefe Schluchten, verschieden Waldsysteme und Flüsse bei einer Wanderung im Regen beeindruckten. Ein bisschen nass wurden wir leider schon, was aber nicht schlimm war, da ich endlich meine ersten Zebras, Gnus, Impalas und Oribis gesehen habe. Jippi! :) Wir konnten sie bereits anfangs vom Auto aus sehen, aber standen auch später direkt in der Nähe der Herde. Wir wanderten durch wunderschöne Landschaften und konnten dank der unglaublichen Ruhe die wohl Kilometer entfernten Katzen und andere Tierarten wunderbar hören. Wir fanden diesmal sogar den richtigen Weg!

Als Abschluss dieses wunderschönen Wochenendes verbrachten wir den Sonntag-Abend in Durban an der Golden Mile. Wir aßen in einem Restaurant mit faszinierendem afrikanischen Ambiente, einem letztem Blick aufs Meer und Durban’s sehr schön beleuchtete Küstenstraße. Natürlich gab es für mich wieder ein typisch südafrikanisches Gericht, Bunny Chow, weil es einfach soo lecker schmeckt!

Die Fahrt zurück zum Waisenhaus war eine der anstrengendsten Autofahren meines Lebens. Es war so neblig, dass ich teilweise keine 3 Meter weit sehen konnte. Irgendwann fuhr ich auf der falschen Fahrbahn, da ich die Straße absolut nicht mehr erkennen konnte.

Es war ein sehr erlebnisreiches, aber auch erholsames Wochenende – etwas Abstand zum Alltag im Waisenhaus, in dem sich momentan aus starkem Geldmangel leider sehr viel zum Negativen verändert.

Ganz liebe Grüße aus Südafrika.

Eure Jessi

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