Adrenalin pur!

Nach einer sehr anstrengenden Arbeitswoche in Durban, genau gesagt 126 Stunden Arbeit in sieben Tagen, brauchten wir dringend eine kleine Abwechslung. Trotz des Schlafmangels machten Elli und ich uns auf den Weg zur South Coast.

Den ersten Halt machten wir in St. Michael’s On Sea. Hier besuchten wir den „South Coast Christmas Market“. Der Weihnachtsmarkt fand in einem Zelt direkt am Strand statt. Es war wunderschön, es gab unglaublich schöne, zum Großteil handangefertigte Produkte, viele Süßigkeiten und im Hintergrund lief Weihnachtsmusik. Es ist schon ein komisches Gefühl bei den milden Temperaturen einen Weihnachtsmarkt zu besuchen, aber es war großartig! :)

South Coast Christmas Market

Sooo viele Süßigkeiten!

Wir haben die Haare schön, wir haben die Haare schön ...

Anschließend fuhren wir weiter nach Uvongo. Dort wanderten wir durch das Uvongo River Nature Reserve. Es ist eine kleine Naturschutzlandschaft am Ufer des Ivungu River. Das Reserve ist besonders bekannt für seinen Küstenwald mit über 100 Baumarten, seine Orchideenvielfalt und die über 100 Vogelarten. Die Wege überqueren kleine Flüsse und sind umgeben von unzähligen Palmenarten. Eigentlich erhofften wir uns Flusspferde am Hippo-Pool zu sehen, die wollten sich allerdings nicht zeigen. Aber einen „Schwanz“ sahen wir, er könnte von einem Krokodil gewesen sein, als wir näher kamen huschte er glücklicherweise sofort ins Wasser. Sonst zeigten sich uns nur Enten und Würmer.

Der Weg war nicht immer frei!

Interessant!

Klettern wie die Affen ...

Die Enten ...

So viele Palmen! :)

Ein kleines Würmchen ...

Auch schaukeln konnten wir!

Abends ging es dann nach Margate, der Ferienhauptstadt der Südküste. Dort ist in der Saison Jubel, Trubel, Heiterkeit angesagt. Wir haben in einem Restaurant namens „Friar Tuck“ in der Innenstadt gegessen, bevor wir wieder zurück nach Umzumbe fuhren.

Wir übernachteten wieder in dem sehr beeindruckenden Backpackers, Mantis & Moon.

Den späten Abend verbrachten wir dort auf einer kleinen „Dachterasse“ und konnten auf zwei Liegestühlen den Palmen- und Sternenhimmel genießen.

Mantis & Moon

Nach dem Frühstück am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zum Oribi Gorge Nature Reserve. Es war bereits mein zweiter Besuch dort, aber es ist so groß, dass ich noch immer nicht alles gesehen habe.

Diesmal landeten wir bei  „Wild 5 – Extreme Adventure“. Es gibt dort verschiedene Möglichkeiten seinen Adrenalinspiegel in die Höhe zu treiben. Neben „The Wild Slide“, „Abseiling“, „White Water Rafting“, „Horse Riding“ gibt es „The Wild Swing“.

Wild 5 Extreme

Als wir beim Wild Swing ankamen, dachte ich mir, das werde ich niemals machen. Man springt von einem kleinen Felsvorsprung 100 Meter in die Tiefe. Erst 100 m freier Fall und dann schaukelt man noch über einem Wasserbecken, einem Fluss und Wald hin und her.

Nach langem Überlegen hab ich mich dann doch durchgerungen mir mein Ticket zu kaufen.

Da gab es mein Ticket ...

Dann ging’s los …

Der Sicherheitsgurt wurde angelegt …

Oohhh ich hab Angst!

Ich wartete noch eine ganze Weile bis ich an der Reihe war und es gab kein Zurück mehr …

Ich wartete und wartete ...

Gleich geht's los ...

Und dann war es soweit !!!

Mein Jump in 100 Meter Tiefe … Jippie! … Sooo geil !!! Ein unglaubliches Gefühl !!! :)

Das erste was ich beim Sprung gesehen hab …

Felsen, Felsen, Felsen – Aaahh!

Mein erster Eindruck, aaahhh!

So tief war es!

Ja, so tief war es!!

2-3 Sekunden freier Fall, Schaukeln über wunderbarem Untergrund und dann war es leider schon wieder vorbei …

Was für ein geiles Gefühl!

Meine Müdigkeit aufgrund der letzten Woche und der schlaflosen letzten Nacht war nach meinem Sprung wie weggeblasen. Adrenalin pur!

Wir wanderten noch ein bisschen umher und waren sehr beeindruckt von den vielen wunderschönen Blumen, die dort in sämtlichen Farben wachsen.

wunderschöne Blumen!

Unendliche Weite ...

Die Elli :)

Eine Hängebrücke, 84 m hoch

Einen letzten Stop im Oribi Gorge Nature Reserve machten wir im „Leopard Rock Café“. Dort hatten wir einen unglaublichen Ausblick auf eine unendliche Landschaft und konnten endlich unseren ersten Käsekuchen in Südafrika essen! Jippi! :)

Wunderbare Aussicht ...Soo schön!

Auch die Heimfahrt konnte ich genießen, da wir unzählige Townships streiften, was mich bei jedem Mal wieder sehr beeindruckt. Man sieht die Kinder, wie sie Fußball spielen, man sieht die Zulu-Damen am Fluss oder See ihre Wäsche waschen, man sieht wie die Familien in ihren kleinen Vorgärten zusammensitzen und ihr Essen am Feuer machen. Afrika! :)

Genau so fühlten wir uns auch, als wir wieder im Waisenhaus ankamen. Wir hatten von diesem Tag an für die nächsten drei Tage keinen Strom. Außerdem ist erneut die Waschmaschine kaputt gegangen.

Zum Abschluss dieses Wochenendes machten wir es uns noch gemütlich mit Kerzenschein und schauten „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ an, passend zur Weihnachtszeit!

Es war ein wunderschönes und unvergessliches Wochenende! :)

Liebe das Leben!

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Besuch eines Diebes

Nichtsahnend lief ich vom Kinderzimmer zur Küche …

… erst dachte ich, ich träume …

… da stand er in der Küche …

… und isst MEINE Bananen …

… er hat mich angeschaut, aber seelenruhig weiter gegessen …

… er hat sich nicht aus der Ruhe bringen lassen …

… erst beim Versuch ein Beweisfoto zu machen, hat er die Flucht ergriffen …

… als Wegzehrung hat er noch mehr Bananen mitgenommen …

… soviel er tragen konnte …

… er spazierte hinaus, aus der Tür.

Da war er weg – der Affe! :)

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Babyzeit

Babyzeit

Ich bin nun die zweite Woche in Durban in dem neu eröffneten eSimphiwe-Waisenhaus.

Dieses Waisenhaus ist nur für Babys von Geburt an bis max. zwölf Monate. Die Kinder, die hier aufgenommen werden, werden meist nach einer gewissen Zeit alle zur Adoption freigegeben.

In der ersten Woche, als ich hier war, waren es nur fünf Babys. Seit gestern sind es allerdings acht Kinder zwischen 15 Tagen und sechs Monaten alt.

Zusammen mit Elli habe ich die Kinder ganz gut im Griff! Es arbeiten nur wir zwei hier, zwischendurch ist noch die Zuständige Dame dieses Hauses da, die tagsüber allerdings selbst arbeiten geht. Es wird uns unglaublich viel Vertrauen geschenkt.

Wir sind für alles zuständig. Wir kümmern uns um die Kinder, wir füttern, waschen, wickeln sie und spielen fleißig. Nebenbei müssen wir noch putzen, waschen und alles tun, was zum Betreuen eines Kindes und zum Führen eines Haushaltes gehört.

Es ist sehr anstrengend und kräfteraubend, wir arbeiten 18 Stunden am Stück und können dann abwechselnd fünf bis sechs Stunden schlafen, dann geht’s wieder weiter – ohne Pause. Akuter Schlafmangel macht sich bemerkbar!

Unsere Kleinste ist mittlerweile 15 Tage alt. Sie ist einen Monat zu früh geboren und kam bereits nach drei Tagen Krankenhausaufenthalt zu uns. Sie ist wahnsinnig klein, zierlich und sehr, sehr hübsch. Genauso wie sie hat auch unser sechs Wochen altes Mäuschen noch keinen richtigen Tag- und Nachtrhythmus, was für uns sehr anstrengend ist. Bei den Versuchen, sie tagsüber wach zu halten scheitern wir leider täglich. :)

Da sie allerdings alle so unwahrscheinlich süß sind, kann man ihnen auch gar nie böse sein und könnte alle einfach nur knuddeln!

Die Kleinen kommen aus unfassbaren Gründen hierher. Beispielsweise weil eine Mutter bereits drei Kinder hat und die finanziellen Mittel zum Aufziehen eines vierten Kindes fehlen. Sie hat ihre Schwangerschaft vor der Familie verheimlicht, ist unter einem anderen Vorwand ins Krankenhaus gegangen, hat dann das Kind mit Hilfe einer Sozialarbeiterin zu uns gebracht und ist wieder zur Familie zurückgegangen, als wäre nichts passiert.

Unfassbar.

Sind sie nicht süß?!

Ein Schläfchen an der Sonne ...

Wir sind beide sehr müde!

Ich bin nicht mal halb so groß wie alle anderen hier!

Die Sonne genießen ...

Sooo klein!

Eure Jessi

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BERICHT AUS AFRIKA ZUR WEIHNACHTSZEIT …

Seit Ende August absolviere ich im Projekt eSimphiwe in KwaZulu-Natal, Südafrika meinen 1-jährigen Freiwilligendienst.

Für mein Jahr bekomme ich keine Vergütung – dafür aber das Lächeln dieser wunderbaren Kinder!

eSimphiwe ist ein Übergangs-Waisenhaus, eröffnet von Mrs. Banks. Es werden Kinder aufgenommen, die von ihren Eltern ausgesetzt, nicht genügend Aufmerksamkeit oder aufgrund schwerwiegender Erkrankungen oder Geldmangels der Eltern nicht versorgt werden können. Viele unserer Kinder sind HIV infiziert, haben Tuberkulose pos. oder sämtliche andere Krankheiten wie z. B. Epilepsie oder Bronchialerkrankungen.

Normalerweise bleiben die Kinder nur für sechs Monate, was aber nicht immer eingehalten wird, da häufig niemand aufgefunden wird, der sich nach diesem Zeitraum um die Kinder kümmern kann.

Einige sind zur Adoption freigegeben, allerdings nur, wenn die erforderliche Zustimmung dafür gegeben ist.

Es gibt ein Waisenhaus in Richmond, einer kleinen Stadt in KwaZulu-Natal und ein vor kurzem eröffnetes Babyhaus in Durban. In Richmond sind die Kinder zwischen 0 und ca. zwölf Jahren alt. Momentan kümmern wir uns in Richmond um 21 Kinder.

In Durban befinden sich nur Neugeborene bis max. einem Jahr. Hier sind es momentan sechs Neugeborene, was sich aber in naher Zukunft auf zwölf erhöhen kann.

Den Kindern wird in den Waisenhäusern ein vorübergehendes zu Hause geschenkt. Sie bekommen Nahrung, sie werden täglich gebadet, es wird mit ihnen gespielt, sie können zur Schule gehen und das Wichtigste: Ihnen wird Aufmerksamkeit und Liebe geschenkt!

Leider finanzieren sich die Waisenhäuser nur von Spenden. Seitdem ich hier bin, erlebte ich schon zahlreiche Male, dass einfach keine Mittel vorhanden sind um die Wichtigsten Dinge für das Leben der Kinder zu finanzieren. Es fehlt das Geld für Nahrung, für Windeln (es werden 4.400 Stück im Monat benötigt), für Hygieneartikel, für Waschmittel, für die Gehälter des Personals etc.

Im Moment nutzen wir nur noch Stoffwindeln, die täglich gewaschen werden müssen.

In den vergangen Wochen wurde sogar ein Teil des Personals entlassen, da nicht ausreichend Geld da ist, um die Gehälter zu bezahlen.

Immer mal wieder kommt es vor, dass wir keine Wasserversorgung haben. Außerdem wimmelt es hier sobald es dunkel wird nur so von Kakerlaken und wir haben wöchentlich Besuch von Mäusen.

WEIHNACHTEN STEHT VOR DER TÜR…


VIELLEICHT IST MANCHES HERZ GERADE IN DIESER

BESINNLICHEN ZEIT SO GROSS, UM EINE KLEINE SPENDE

AN DIE ARMEN KINDER HIER IN SÜDAFRIKA ZU GEBEN.


Spendenkonto:

Kontonummer: 30185326

Bankleitzahl: 72050101

(Die Spenden gehen direkt auf meinem Spendenkonto ein, d. h. es wird definitiv von mir an das Waisenhaus weitergeleitet)

(Persönlich erreichbar bin ich jederzeit unter 0027-78-2844024)

Ich wünsche euch allen eine ruhige und besinnliche Weihnachtszeit!

Eure Jessica

Es gibt nichts schöneres, als ein von den Eltern zurückgelassenes Waisenkind lächeln zu sehen!

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Besuch einer Afrikanischen Hochzeit

Durch den Kontakt zu den einheimischen Angestellten im Waisenhaus ergibt sich glücklicherweise  immer wieder die Möglichkeit einen Einblick in deren Kultur zu gewinnen.

So bekamen wir eine Einladung zu einer Hochzeit von zwei Zulu-Leuten, die Braut aus Ndaleni und der Bräutigam aus Malawi.

Anfangs war es schon ein komisches Gefühl dort hinzugehen, da wir das Ehepaar vorher gar nicht kannten. Aber in Südafrika ist das wohl kein Problem.

Elli und ich - Fertig für die Hochzeit :)

Beginn der Hochzeit war eigentlich um 10:00 Uhr. Elli und ich sind extra früher losgefahren um rechtzeitig dort zu sein. Es ist auch gar nicht so einfach sich einem Township zurechtzufinden. Irgendwann haben wir aber unser Ziel doch gefunden!

Als wir ankamen, waren die Vorbereitungen noch in vollem Gange. Die Halle wurde ein wenig dekoriert und die Hochzeitstorte wurde aufgebaut. Naja, die Stücke wurden einfach aufeinander gelegt und waren unglaublich schief. Aber das spielt hier keine Rolle. Es muss nicht alles perfekt sein.

Hochzeitstorte

Einen kurzen Moment später  beobachtete ich dann, dass der Pastor beginnt Luftballone und bunte Bändchen an unserem Auto zu befestigen. Als ich dann freundlich nachfragte, was er denn dort macht, teilte er mir mit, dass wir doch die Braut und den Bräutigam abholen müssen. Gesagt – getan! Das heißt: erst mal noch bis ca. 12:00 Uhr gewartet, bis alle Vorbereitung beendet waren und dann ging’s los! Insgesamt fuhren vier Autos, genauso wie in Deutschland wird heiter gehupt, allerdings wird hier auch noch in Schlangenlinien gefahren. Ist teilweise gar nicht so einfach, denn auf den ungeteerten Straßen dort sind unglaublich viele Schlaglöcher.

Das Ehepaar musste in der Nacht vor der Hochzeit in getrennten Häusern geschlafen. So holten wir erst den Bräutigam und seine Begleiter ab und dann die Braut mit ihren Brautjungfern.

Der Bräutigam mit seinen Begleitern

Die Braut mit ihren Brautjungfern und Begleiterinnen

und nochmal die Braut ...

Als wir wieder in die kleine Halle zurückkamen, war diese schon recht voll, zumindest im Vergleich zum eigentlichen Beginn um 10:00 Uhr, denn da waren kaum Gäste anwesend.

Aus dem eigentlichen Beginn um 10 wurde nun 13:00 Uhr. Hier bestätigte sich mal wieder das Zeitgefühl der Afrikaner, was ich bewundernswert finde.

Die Gäste ...

Einige Zeit später begann dann erst die eigentliche Trauung. Es war eine sehr angenehme Atmosphäre, es wurde viel gesungen und viel gelacht. Leider konnte ich nichts verstehen, da der Gottesdienst auf Zulu war. Ich liebe diese Zulu-Gesänge! :)

Zum Großteil gestaltete sich der Traugottesdienst wie unsere in Deutschland. Nur etwas lockerer und freier. Es ist beispielsweise auch kein Problem, wenn vom Trauzeugen während der Trauung das Handy klingelt – er geht einfach zur Tür und telefoniert völlig gelassen! :)

Anschließend fuhren wir, gemeinsam mit dem Brautpaar und vielen weiteren Leuten an einen wunderschönen Platz in Richmond, an dem die Fotos gemacht wurden. Also unsere große Aufgabe an diesem Tag war unter anderem auch zu fotografieren und zu filmen.

Was mich den ganzen Tag erschrocken hat, war dass die Braut kaum gelacht hat. Sie wirkte sehr unglücklich.

Als wir nach dem Hochzeitsfotos machen wieder zurück kamen, gab es Essen. Es gab Reis, Hühnchen, Rindfleisch und sogar Salat. Zum Nachtisch wurden dann die Stücke der Hochzeitstorte verteilt. Super lecker! :)

Gegen 18:00 Uhr war dann alles vorbei und vermutlich gingen alle wieder nach Hause. Es war also kein großes Fest wie wir es kennen, es gab keinen Alkohol und es wurde nicht wirklich lange gefeiert. Außerdem hat auch niemand getanzt, außer einer wohl Zulu-bekannten Schrittfolge beim Ein- und Auszug.

Es war ein wunderschöner und interessanter Tag! Wieder ein Einblick in eine unglaublich faszinierende Kultur mehr.

Ein unvergessliches Erlebnis!

Das Brautpaar

Ist das nicht schön?!

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Weitere Spenden eingesetzt …

… und als Dank viele lächelnde Gesichter dieser wunderbaren Kinder!

Wie schon in meinem letzten Bericht geschildert, befindet sich das Waisenhaus im Moment in großen finanziellen Schwierigkeiten.

Einige Personen mussten entlassen werden, da die Gehälter nicht bezahlt werden können, es gibt nur noch waschbare Stoffwindeln, da kein Geld für normale Windeln vorhanden ist und die, die zurückgeblieben sind, müssen mehr und härter arbeiten.

Es ist wieder der Moment eingetreten, an dem es kein Milchpulver für die Babyflaschen gab, kein Pulver für Brei, geschweige denn Nahrung für die größeren Kinder. Es gab keine Windeln, kein Waschpulver, keine Seifen, kein Toilettenpapier, keine Sterilisationsmittel etc. mehr.

Da glücklicherweise Spenden auf meinem Konto eingegangen sind, war es mir wieder möglich diese an eSimphiwe zu geben.

So konnten in dieser schwierigen Zeit die Wichtigsten und am meist benötigten Dinge eingekauft werden.

Es sind hier im Waisenhaus alle sehr, sehr dankbar und erfreut darüber, dass es doch Menschen gibt, die das Projekt und so auch die Kinder hier unterstützen.

Vielen, vielen Dank an alle Spender!!!

Eure Jessica

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Große Veränderungen …

eSimphiwe ist aufgeteilt in zwei Häuser, im Haus 1 befanden sich BISHER drei Departments. Die Nursery, das Baby- und das Toddler-Department. Gearbeitet hat dort eine Hausmutter und für jedes Department eine Auntie. Die Schichten der Aunties waren von 07:00 Uhr bis 17:00 Uhr oder von 17:00 Uhr bis 07:00 Uhr. Nachts war nur eine Auntie für Baby- und Toddler und eine Auntie für die Nursery da und diese durften nicht schlafen.

Im Haus 2, indem auch wir wohnen, befanden sich BISHER die Kinder ab drei Jahren, die zum Großteil schon sehr selbstständig waren. Sie konnten sich selbst anziehen, selbst essen und auf die Toilette gehen. Auch dort arbeitet eine Hausmutter, die Tag und Nacht da ist, und tagsüber waren meist zwei weitere Aunties da, die auch kochen, putzen und die Wäsche machen.

Momentan sind die finanziellen Umstände hier bei eSimphiwe leider nicht ganz einfach. Wie es so häufig vorkommt war auch in den vergangenen Wochen kaum Geld vorhanden. Kein Geld für Windeln, kein Geld für die Gehälter der Aunties, teils nicht mal Geld für Nahrung. Der von der Regierung zugesicherte Zuschuss für jedes einzelne Kind wurde bereits seit Mai nicht mehr bezahlt und es gehen nebenbei nicht genügend Spenden ein. Aus diesem Grund hat sich im Waisenhaus einiges verändert, in negativer Hinsicht.

Es blieb nichts anderes als Personal zu reduzieren und den strukturellen Aufbau des normalen Alltags zu verändern.

Nun wurden zwei Aunties entlassen und zwei weitere wurden nach Durban in das vor kurzem eröffnete Babyhaus versetzt. Es sind also vier Arbeitskräfte weniger.

Die Nursery wurde komplett aufgelöst, die Neugeborenen sind jetzt im Baby-Department. Die Kleinen vom Baby-Department sind jetzt im Toddler-Department und vier der Toddler sind ins Haus 2 umgezogen, obwohl sie noch keine drei Jahre alt sind. Dies ist für die dortige Hausmutter im Moment sehr schwierig, da sie neben der Leitung der Pre-School auf unserem Gelände auch noch vier Kindern das Sauberwerden, sowie sonstige Selbstständigkeiten, beibringen muss. Neun Kinder mussten uns leider ganz verlassen. Sieben davon kamen in zwei Fosterfamilies, die sozusagen Pflegefamilien darstellen. Zwei Babies aus der Nursery wurden in das neue Babyhaus in Durban gebracht.

Die Aunties müssen künftig immer zwei Tage und Nächte durcharbeiten, worauf sie dann meist sechs Tage frei haben. Außerdem werden sie nicht mehr stundenweise bezahlt, sondern bekommen ein monatliches Festgehalt, was sehr gering ist.

Des weiteren gibt es keine Windeln mehr,  nur noch Stoffwindeln, die täglich neu gewaschen werden. Das heißt wieder mehr Arbeit – bei weniger Personal – aber es ist billiger.

Wir Freiwilligen teilen uns in Zukunft etwas, d. h. abwechselnd geht einer von uns je für eine Woche in das neue Babyhaus nach Durban und die anderen drei arbeiten weiter in Richmond. Hauptsächlich arbeiten wir in Haus 1 bei den Kleineren, müssen jetzt allerdings auch der Hausmutter in Haus 2 unter die Arme greifen. Um den Aunties noch mehr Arbeit abzunehmen, kümmern wir uns seit kurzem auch mit um die Medizin der Tuberkulose-, HIV- und Epilepsie-Kindern.

Um eSimphiwe weiter am Laufen zu halten heißt also für jeden mehr und härtere Arbeit und hoffen auf Spenden!!!

Und warum macht es jeder gerne?

Da diese wunderbaren Kinder sonst kein zu Hause mehr haben werden!

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Besuch an der South Coast …

Nach zwei Monaten anstrengender Arbeit, mit vielen Höhen und Tiefen, war es für mich höchste Zeit, einmal für mehrere Tage Abstand zum bereits gewohnten, momentan anstrengenden Alltag zu bekommen. Hierfür nutzte ich das vergangene Off-Wochenende.

Los ging’s am Freitag! Niklas und ich fuhren an die South Coast. Wir besuchten erst mal die „Croc World“ in Scottburgh, um endlich auch einmal die Tierwelt Südafrika’s kennenzulernen. Vorerst leider nur Tiere, die von Zäunen umgeben waren, oder vielleicht „glücklicherweise“ von Zäunen umgeben?! Croc World ist eine Reptilienfarm mit tausenden Krokodilen und Alligatoren, darunter etliche Monsterexemplare, zahlreiche Vogelarten, sowie Paviane, verschiedene Katzenarten, etc in einem wunderschön angelegten botanischen Garten. Sehr sehenswert war die Krokodil-Fütterung, die wir uns ansehen konnten! Einem solchen Tier möchte ich niemals zu nahe kommen!

Da wir super Badewetter hatten, machten wir uns anschließend auf den Weg zum Strand. So einfach war es aber nicht, da die vielbefahrene Straße zum nächstgelegenen Badestrand  – ohne vorherige Warnung – gesperrt war. Es findet wohl eine Straßensanierung seit 2008 statt. Auf der Suche nach einem anderen Weg dorthin landeten wir noch weitere zwei Male in einer Sackgasse, kamen aber doch irgendwann in Hibberdene an.

Hier beginnt der schönste Teil der Südküste. Wir konnten zum ersten mal im Indischen Ozean baden, sowie stundenlang auf Felsen sitzen und einfach nur das Meer beobachten, bevor es weiter nach Umzumbe ging.

In Umzumbe angekommen, erkundeten wir unseren Backpackers „Mantis and Moon“. Ich hätte mir nie vorstellen können, in einer solch abenteuerlichen Umgebung zu nächtigen! Die Unterkunft liegt direkt in einem Dschungel. Wir waren also umgeben von Bananen- und Kokosbäumen, Palmen soweit das Auge reicht, einem „exotic rock pool“ und von zahlreichen Baumhäusern. Das verrückteste war unser Schlafplatz – wir schliefen in einem Tipi! Wir konnten nette Leute kennenlernen, aus den verschiedensten Teilen der Welt, die beispielsweise momentan eine Weltreise machen, bzw. Langzeiturlaube in Südafrika oder auch 10-wöchige Surfkurse absolvieren.

Nach einer sehr angenehmen Nacht wurde ich am Samstag Morgen vom Rauschen des Meeres aufgeweckt und bin erst mal einigen Affen begegnet, die Tarzan über unserem Tipi spielten. Es war sehr interessant zuzusehen! :) Neben den Affen waren auch jede Menge Riesenwürmer, die ca. 15-20 cm lang sind, zu finden.

Nach dem Frühstück fuhren wir weiter zum Oribi Gorge Nature Reserve. Es zählt zu den schönsten Natursehenswürdigkeiten der Südküste und ist eine vom Fluss uMzimkulwana tief eingeschnittene, eindrucksvolle Schlucht, gesäumt von senkrechten Felsklippen und dichtbewaldeten Abhängen. Wir fuhren erst zum Leopard Rock, bevor wir direkt im Reserve unsere erste Wanderung starteten. Leider wählten wir wohl den falschen Weg, da die Ausschilderungen hier nicht besonders gut sind, so fiel unsere Wanderung etwas kürzer aus. Trotzdem konnten eine wunderschöne Landschaft, sowie zahlreiche Riesenwürmer und Vogelarten begutachten.

Die zweite Nacht verbrachten wir in Umtentweni, ein Stück weiter südlich direkt an der Küste. Ja, auch unser Backpackers „The Spots“ lag direkt am Strand mit einer super Aussicht auf den Indischen Ozean. Atemberaubend waren auch die Stunden, die wir am Strand verbracht haben. Denn wir konnten vom Beach aus Wale sehen! Wir konnten sehen, wie sie sprangen, das Wasser in die Luft pfiffen, sowie das Winken ihrer Flossen! Sie waren zwischen 500 Metern und geschätzten 1,5 km von uns entfernt! Es war einzigartig! Abends konnten wir uns mit Deutschen unterhalten, die nach Südafrika ausgewandert sind, bzw. zwischen Deutschland und Südafrika pendeln. Es kamen sehr interessante Gespräche auf. Außerdem saßen wir in der Dunkelheit mit dem Blick zum Meer und konnten faszinierende Wetterleuchten beobachten!

Den nächsten Tag begannen wir um 05:00 Uhr morgens, um uns den erwünschten Sonnenaufgang anzuschauen. Nach 45 min Warten – immer noch keine Sonne, aber schon sehr hell – haben wir aufgegeben. Es war leider zu bewölkt und das frühe Aufstehen war umsonst. Nach einem guten Frühstück, noch mal Wale beobachten, einen Zulu-Gottesdienst mit wunderschönen Gesängen direkt am Strand mitbekommen sind wir dann weiter ins Landesinnere zum Vernon Crookes Nature Reserve bei Umzinto gefahren. Das Reservat liegt inmitten zahlreicher Zuckerrohr- und Eukalyptusplantagen. Anfangs fuhren wir ein Stück mit dem Auto durch das Reservat, bevor uns Offenes Grasland, Hügel, tiefe Schluchten, verschieden Waldsysteme und Flüsse bei einer Wanderung im Regen beeindruckten. Ein bisschen nass wurden wir leider schon, was aber nicht schlimm war, da ich endlich meine ersten Zebras, Gnus, Impalas und Oribis gesehen habe. Jippi! :) Wir konnten sie bereits anfangs vom Auto aus sehen, aber standen auch später direkt in der Nähe der Herde. Wir wanderten durch wunderschöne Landschaften und konnten dank der unglaublichen Ruhe die wohl Kilometer entfernten Katzen und andere Tierarten wunderbar hören. Wir fanden diesmal sogar den richtigen Weg!

Als Abschluss dieses wunderschönen Wochenendes verbrachten wir den Sonntag-Abend in Durban an der Golden Mile. Wir aßen in einem Restaurant mit faszinierendem afrikanischen Ambiente, einem letztem Blick aufs Meer und Durban’s sehr schön beleuchtete Küstenstraße. Natürlich gab es für mich wieder ein typisch südafrikanisches Gericht, Bunny Chow, weil es einfach soo lecker schmeckt!

Die Fahrt zurück zum Waisenhaus war eine der anstrengendsten Autofahren meines Lebens. Es war so neblig, dass ich teilweise keine 3 Meter weit sehen konnte. Irgendwann fuhr ich auf der falschen Fahrbahn, da ich die Straße absolut nicht mehr erkennen konnte.

Es war ein sehr erlebnisreiches, aber auch erholsames Wochenende – etwas Abstand zum Alltag im Waisenhaus, in dem sich momentan aus starkem Geldmangel leider sehr viel zum Negativen verändert.

Ganz liebe Grüße aus Südafrika.

Eure Jessi

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Wochenendarbeit – mal anders

Nachdem Elli und Christof das vergangene Wochenende in einem Strandhaus verbracht hatten – ich einmal wieder hier zurückgeblieben bin – mussten Niklas und ich allein die Stellung halten und hatten in der Tat einiges zu tun!

Da für eine der ersten Klassen der Primary School in Richmond am vergangenen Freitag ein Ausflug in eine Farm anstand, bekamen wir die Möglichkeit als Aufsichtspersonen mitzufahren.

Wir wurden mit zwei Kleinbussen zu einer naheliegenden Farm gebracht. Insgesamt waren es 30 Kinder, die wir zusammen mit einer Lehrerin beaufsichtigen mussten. Zu Beginn erkundeten wir die Stallungen der Farm. Die Kinder wurden anhand eines Denk-Spieles in mehrere Kleingruppen eingeteilt. So konnte sich jede Gruppe schon mal im Kälbchen-Stall beim Füttern der Tiere und bei einem kleinen Quiz beweisen. Außerdem erhielten sie die Chance im Hühnerstall frisch gelegte Eier zu suchen und konnten diese mit nach Hause nehmen, um am nächsten Tag zu kochen. Als kleine Abwechslung konnten die Kleinen Holzplatten zu einer wunderschön gestalteten Notizblocktafel mit Dragon-Flies dekorieren! Für uns hieß es hier besonders gut aufpassen und zu schauen, ob sie auch alles richtig machen! :) Nach der harten Arbeit ging’s dann über zum Picknick und zu einigen kleinen Spielen, bevor noch die Melkanlage erkundet wurde.

Zum krönenden Abschluss des Tages konnten die Kinder ihre vorher selbstgemachten verschiedenen Joghurtsorten und Käsesorten verzehren.

Es war ein wunderschöner, abwechslungsreicher Vormittag!

Nachdem das noch nicht abwechslungsreich genug war, wurden wir für den Abend gleich noch als Kellner für „Two-Night-Stand“, einer Fundraising-Veranstaltung, ebenfalls in der Richmond Primary School, angeheuert. Eltern, Lehrer und ehemalige Schüler, sowie Gemeindemitglieder, wie z. B. unsere Chefin Daphne sind als Band aufgetreten oder haben kleine lustige Sketche aufgeführt. Der Evergreen „Dinner For One“ war vertreten, sowie die ausgefallene Nummer des orteigenen Arztes, der als „Tina Turner“ im Leopardenkostüm auftrat. Ein visuelles Highlight waren auch die strippenden Polizisten, im Alter von geschätzten 25 bis 60 Jahren. :)

Unsere Aufgabe war es, den Gästen ihr Essen zu servieren, sowie sie während der Show mit Getränken zu versorgen. Es war nicht immer einfach, hat aber riesen Spaß gemacht! Außerdem hatten wir so die Möglichkeit, weitere Leute aus der Umgebung kennen zu lernen.

Da wir unsere Arbeit wohl so gut gemacht haben, wurden wir für den nächsten Abend gleich noch mal engagiert.

Natürlich haben wir uns tagsüber auch noch um unsere eigenen „Kleinen“ gekümmert! Was wäre ein Tag ohne unsere Süßen!

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Glückliche Momente …

Nun bin ich schon über sieben Wochen hier in Südafrika und mir geht es sehr gut …

… und ich denke es ist langsam an der Zeit euch mal etwas von dem zu zeigen, was mich hier am glücklichsten macht …

“Könnt ihr mich sehen?”

“Jippi, ich kann fliegen!”

“Ich habe ein Enten-Handtuch und ihr nicht …”

“Mmhhh schmeckt die Flasche lecker!”

“Ich brauche halt etwas länger auf dem Töpfchen, als alle anderen!”

“Nicht abhauen, ich mag dich jetzt küssen!”

“Nein, ich bin nicht dreckig und ich kann auch alleine essen!”

“Passt auf, jetzt komme ich!”

“Ja, wir waschen unser Spielzeug selber und werden dabei auch fast nicht nass!” :)

“Ich kuschel besonders gerne …”

ICH LIEBE DIESE KINDER!

Glücklich ist nicht der, der hat, was er wünscht,

sondern der, der nicht wünscht, was er nicht hat.

(Seneca)

Eure Jessi

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